Stoßwellenbehandlung:
Was ist radiale Stoßwellentherapie?
Radiale Stoßwellen sind Schallwellen hoher Energie, die pneumatisch außerhalb des Körpers erzeugt werden. Sie werden über die Hautoberfläche nahe der Schmerzzone in das menschliche Gewebe eingekoppelt und breiten sich dort radial (kugelförmig) aus. Durch diese radiale Ausbreitung wird die Behandlung als besonders schonend empfunden.
Nach der Stoßwellenbehandlung (erfolgt in unserer Praxis mit einem Swiss Dolor Clast- Gerätesystem der neuesten Generation) reagiert das Gewebe um die Schmerzzone auf die Stoßwelle mit einer erhöhten Stoffwechselaktivität. Dadurch können bei chronischen Erkrankungen Heilungsprozesse angeregt oder schon bestehende, aber nur langsam voranschreitende Heilungsprozesse beschleunigt werden. Die Radiale Stoßwellentherapie regt die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers an. Damit ist die ESWT (Extracorporale Stoßwellentherapie) insbesondere für hartnäckige, immer wieder aufbrechende Krankheitsverläufe geeignet, die über 6 Wochen andauern und nicht mehr ausreichend auf klassische Behandlungen mit Physiotherapie etc. ansprechen.
Die Methode wird bei folgenden Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt:
- Fersensporn
- Achillodynie (Achillessehnenschmerzen)
- Kalkschulter
- Tennisellenbogen
- Golferellenbogen
- Knieschmerzen (Patellaspitzensyndrom)
- Shin-splint (Schmerzen an der Schienbeinkantensyndrom)
- Hüftschmerzen (Peritrochantäres Schmerzsyndrom)
Wann stellt sich der Erfolg ein?
Die Behandlung mit dem Swiss Dolor Clast ist schnell, besonders schonend und effektiv.
Als Patient sollte man wissen, dass die Behandlung selbst schmerzhaft sein kann. In einigen Fällen (z.B. bei der Behandlung von Kalkdepots) ist eine lokale Betäubung erforderlich.
In der Regel erstreckt sich die Behandlung über vier Sitzungen von fünf bis zehn Minuten. Oft ist bereits acht bis zehn Tage nach der ersten Behandlung eine deutlich spürbare Schmerzlinderung feststellbar. Ein endgültiger Behandlungserfolg stellt sich bei der Mehrzahl der Patienten nach zwei bis drei Sitzungen ein.
Bei der Behandlung der Kalkschulter kann in Einzelfällen eine Besserung auch erst mehrere Wochen oder sogar Monate nach Behandlungsabschluss auftreten
Durchführung der Stoßwellentherapie mit dem Swiss Dolor Clast- System
Zuerst lokalisiert der Arzt die Schmerzzone durch einen einfachen Tastbefund (in den meisten Fällen wird zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt). Bei der Behandlung streicht dann der Arzt mit dem Stoßwellen-Applikator über die Schmerzzone. Man verspürt ggf. einen leichten Schmerz. Im Dialog mit dem Arzt wird dieser Schmerz zur ,,Feinpositionierung" bei der Einleitung der pneumatisch erzeugten radialen Stoßwellen in die Schmerzregion benutzt.
Die Kosten
Die Stoßwellenbehandlung ist eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung, das heißt die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen, sondern müssen von Ihnen auf Basis einer GOÄ-Rechnung selbst getragen werden. Die meisten Privatkassen übernehmen die Kosten der Behandlung. Bei einigen wenigen Privatkassen sind auch deren Patienten darauf verwiesen, die Behandlungskosten selbst zu tragen. Die Einholung einer Kostenübernahme- Zusage vor Behandlungsbeginn wird empfohlen. Seit 2019 können in besonderen Fällen (nachgewiesener entzündeter Fersensporn mit erfolgloser Behandlung über mind. 2 Quartale) die Kosten für 3 Behandlungen über die GKV abgerechnet werden.
Anmerkung:
Die von einigen Krankenkassen zur Begründung einer Ablehnung der Kostenübernahme ins Feld geführten Argumente bezüglich des Fehlens eines wissenschaftlichen Wirknachweises der ESWT entsprechen nicht der Wahrheit. Es liegen, neben den seit 15 Jahren gemachten, außerordentlich guten, eignen Erfahrungen bei der Patientenbehandlung mit der ESWT, umfangreiche valide wissenschaftliche Studien zu ihrer Wirksamkeit vor. Auf Grundlage dieser Untersuchungen hat diese Therapieform Eingang in die nationalen und internationalen Behandlungsleitlinien der maßgeblichen medizinischen Fachgesellschaften gefunden.